Auf die Zugspitze übers Höllental

Die wunderschöne, alpine Bergtour durch das Höllental auf die Zugspitze

Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, Deutschlands höchsten Gipfel mit seinen fast 3000 Metern Höhe zu besteigen. Klammert man die doch recht touristische Fahrt mit der Eibsee Seilbahn oder dem Zug der Bayrischen Zugspitzbahn einmal aus, so bleiben dem Bergwanderer, Bergsteiger und Kletterer im Wesentlichen noch fünf Wege.

Diese Anstiege sind die 2-Tages-Bergwanderung über das Reintal, oftmals mit Übernachtung auf der Reintalangerhütte, die Tageswanderung von Ehrwald über das Gatterl, der Stopselzieher-Klettersteig über die Wiener-Neustädter-Hütte, die hier beschriebene alpine Bergtour über das Höllental und zu guter Letzt für Kletterer die Besteigung der Zugspitze über die Eisenzeit.

Unumstritten ist von diesen Touren der Weg übers Höllental einer der anspruchsvolleren Normalanstiege und ganz sicher auch die schönste Art, auf die Zugspitze zu gelangen. Auf dieser alpinen Bergtour gibt es viele Highlights zu erleben: Die Höllentalklamm, die Höllentalangerhütte, den Grünen Buckel, den Höllentalferner – einen von Deutschlands letzten Gletschern – und den oberen Klettersteig, der Dich direkt zum Gipfel bringt.

Die Tour durch das wild-schöne Höllental ist auch eine der beliebtesten Bergtouren Deutschlands. Daher ist die Route in den Sommermonaten am Wochenende mitunter stark frequentiert – ein früher Aufbruch in Hammersbach somit sehr zu empfehlen.

Tourenbeschreibung

Zugspitze über das Höllental – gut 2200 Höhenmeter die es in sich haben können!

Start der Tour ist in Hammersbach, einem kleinen malerischen Dorf nahe Garmisch-Partenkirchen. Am Wanderparkplatz angekommen, gehst Du entlang der Straße, bis rechts der Wanderweg ins Höllental zur Höllentaleingangshütte und Höllentalangerhütte abzweigt. Diesem leichten Bergwanderweg folgst Du, bis Du schließlich nach ca. 1 Stunde an der Höllentaleingangshütte angekommen bist.

Hier befindest Du Dich am Startpunkt des ersten Highlights der Tour – der tosenden Höllentalklamm. Der befestigte Wanderweg schlängelt sich über Brücken, Steige und Tunnel mitten durch die Klamm, entlang wild rauschender Wassermassen und schroffer Felsstrukturen.

Nach der Höllentalklamm wird es erst einmal ruhiger. Der markierte Wanderweg führt leicht ansteigend in vielen Serpentinen bis zur Höllentalangerhütte. Unsere erste Etappe ist geschafft.
Vom Ausgangspunkt in Hammersbach bis zur Höllentalangerhütte sind es ca. 2 Stunden Gehzeit. Gern wird die Tour durchs Höllental auf die Zugspitze auch in zwei Tagen absolviert, dabei geht man diese erste Etappe bereits am Vortag und übernachtet auf der Höllentalangerhütte.

Der nächste Wegabschnitt beginnt wenig steil, denn der Weg folgt über eine Metallbrücke in den Höllentalanger. Je weiter man in Richtung Talschluss geht, desto steiler und schroffer wird der Steig.

Unter der Ostwand der Riffelköpfe angekommen, teilt sich der Weg auf. Rechter Hand geht es in Richtung Riffelscharte und Eibsee. Auch eine sehr schöne Bergtour mit leichtem Klettersteig. Da aber unser Ziel die Zugspitze ist, folgen wir an der Abzweigung dem linken Weg, der jetzt schmaler und steiler wird und schließlich in die erste „berühmte“ Klettersteigpassage mündet. Daher ist es am Wegabzweig auf jeden Fall sinnvoll, Helm, Gurt und Klettersteigset anzulegen. Denn die „Leiter“ und das „Brett“ stellen die ersten wirklichen technischen Schwierigkeiten dar, können aber mit der entsprechenden Ausrüstung sowie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit aufgrund ausreichender Stahlbefestigungen im Fels gut passiert werden.

Nach ein paar kurzen Kletterstellen legt sich das Gelände wieder etwas zurück und Du gelangst auf den „Grünen Buckel“. Sofern man das nicht schon vorher gemacht hat, bietet es sich an, hier eine Brotzeitpause einzulegen. Man hat einen herrlichen Blick zurück ins Höllental in Richtung Osten, kann aber auch schon den Höllentalferner erblicken, der einem mit seinem verbliebenen Gletschereis schon freudig in Empfang nehmen möchte. Der alpine Steig bis zum Ferner ist sehr schottrig und teilweise mühsam zu gehen. Immer leicht ansteigend nähert man sich dem Höllentalferner, der am Anfang noch recht flach verläuft und sich dann zunehmend aufsteilt.

Zugspitze übers Höllental - In der Höllentalklamm
Zugspitze über das Höllental - Kurz vor der Höllentalangerhütte
Zugspitze mit Bergführer - Der Blick ins wunderschöne Höllental

Meist sind die großen Spalten im rechten Bereich des Ferners gut sichtbar. Diese werden in einem Bogen umgangen. Schließlich gelangt man an den oberen rechten Rand des Höllentalferners, wo einen die Schlüsselstelle der Bergtour erwartet – die Randkluft. Als Randkluft wird der Übergang zwischen dem Gletscher und dem Klettersteig bezeichnet. Da sich der Gletscher Jahr um Jahr verändert, variieren hier die Bedingungen von „gut machbar“ bis hin zu „extrem schwer“. Im Spätsommer 2018 wurde die Randkluft zwar durch Anbringen mehrerer Trittstifte und Stahlseile etwas entschärft, dennoch bestimmen nach wie vor die Schnee- bzw. Eisbedingungen den Schwierigkeitsgrad dieser Passage. Neben der Schwierigkeit, die Randkluft selbst zu überwinden, kommt es hier auch häufig zu Unfällen, da die Bergsteiger an dieser schmalen Stelle – noch auf dem Gletscher befindlich – die Steigeisen ausziehen müssen, um im Klettersteig festen Halt zu finden. Dieser Bereich des Gletschers ist jedoch sehr steil und direkt darunter befinden sich große und tiefe Gletscherspalten. Wenn man die Steigeisen ausgezogen hat und den Halt verliert, hat man wenig Chancen, das lebensgefährliche Abrutschen bis in die Gletscherspalten zu vermeiden. Mit entsprechenden Kenntnissen ist hier bei schwierigen Bedingungen eine Sicherung mit dem Seil zu empfehlen, welches man ja aufgrund des Gletschers ohnehin dabei hat. Bis zur Randkluft sollte man eine Gehzeit von ca. 4,5 – 5,5 Stunden einplanen.

Das „Finale Grande“ ist der obere Klettersteig über den Du Deinem Ziel – dem Gipfel der Zugspitze – Schritt um Schritt näher kommst. Die ersten 15 Meter nach der Randkluft sind dabei vermutlich auch gleich die schwierigsten, da Sie nahezu senkrecht empor gehen. Danach folgt ein vergleichsweise leichter Quergang nach rechts, der dann in einem Bogen wieder nach links abbiegt. Danach ist es bei normalen Bedingungen nur schwer möglich, den Klettersteig zu verlieren, da er quasi bis zum Gipfel durchgängig mit Drahtseilen gesichert ist.

Wer jedoch meint, dass der Klettersteig geschenkt ist, der irrt sich gewaltig. Zum einen wird die Luft spätestens ab der 2000-Meter-Marke dünner und jeder Schritt fällt schwerer. Zum anderen hat jeder Bergsteiger zu diesem Zeitpunkt auch schon sehr viele Höhenmeter in den Beinen und die Kräfte beginnen etwas zu schwinden. So sieht man bei fast jeder Begehung Menschen, die sich absolut am Limit und völlig erschöpft dem Gipfel entgegen schleppen.

Ist man an der sogenannten Irmerscharte angekommen, hat man zum einen den wunderschönen Blick auf den Eibsee, zum anderen sind es ab hier auch nur noch wenige Höhenmeter bis zum ersehnten Gipfelkreuz der Zugspitze. Hält man an dieser Stelle einmal inne, kann man vielleicht schon erste Gipfelgeräusche erlauschen und wenn der Wind richtig steht, bekommt man eine erste Prise von „Schnitzel, Pommes und Bratwurst“. Hier heißt es noch einmal „Kraftreserven mobilisieren“.

Und dann hat man es geschafft. Das goldene Gipfelkreuz hebt sich vom hoffentlich bayrisch-blauen Himmel ab. Man hat die insgesamt gut 2200 Höhenmeter überwunden und steht am Gipfel der Zugspitze. Die Zeitangaben für diese Tour variieren sehr stark. Wenn man bei seiner Tourenplanung aber 13:00 Uhr als geplante Ankunftszeit am Gipfel fixiert und für die Tour 8 Stunden ohne größere Pausen einplant, dann liegt man nicht ganz falsch. Auch wenn das Gipfelfoto NATÜRLICH dazu gehört, so muss man sich absolut nicht merkwürdig vorkommen, wenn einem das Gefühl übermannt, dass das wirklich Schöne an der Tour der Weg durch das Höllental an sich war und nicht der massenbevölkerte Gipfel selbst.

Zugspitze mit Bergführer - Brett und Leiter
Zugspitze übers Höllental - Höllentalferner mit Randkluft
Zugspitze mit Bergführer - Oberer Klettersteig

Schwierigkeit

Nicht zu unterschätzen – das Höllental bringt viele Bergsteiger an seine Grenzen!

Start der Tour ist in Hammersbach, einem kleinen malerischen Dorf nahe Garmisch-Partenkirchen. Am Wanderparkplatz angekommen, gehst Du entlang der Straße, bis rechts der Wanderweg ins Höllental zur Höllentaleingangshütte und Höllentalangerhütte abzweigt. Diesem leichten Bergwanderweg folgst Du, bis Du schließlich nach ca. 1 Stunde an der Höllentaleingangshütte angekommen bist.

Hier befindest Du Dich am Startpunkt des ersten Highlights der Tour – der tosenden Höllentalklamm. Der befestigte Wanderweg schlängelt sich über Brücken, Steige und Tunnel mitten durch die Klamm, entlang wild rauschender Wassermassen und schroffer Felsstrukturen.

Nach der Höllentalklamm wird es erst einmal ruhiger. Der markierte Wanderweg führt leicht ansteigend in vielen Serpentinen bis zur Höllentalangerhütte. Unsere erste Etappe ist geschafft.
Vom Ausgangspunkt in Hammersbach bis zur Höllentalangerhütte sind es ca. 2 Stunden Gehzeit. Gern wird die Tour durchs Höllental auf die Zugspitze auch in zwei Tagen absolviert, dabei geht man diese erste Etappe bereits am Vortag und übernachtet auf der Höllentalangerhütte.

Der nächste Wegabschnitt beginnt wenig steil, denn der Weg folgt über eine Metallbrücke in den Höllentalanger. Je weiter man in Richtung Talschluss geht, desto steiler und schroffer wird der Steig.

Unter der Ostwand der Riffelköpfe angekommen, teilt sich der Weg auf. Rechter Hand geht es in Richtung Riffelscharte und Eibsee. Auch eine sehr schöne Bergtour mit leichtem Klettersteig. Da aber unser Ziel die Zugspitze ist, folgen wir an der Abzweigung dem linken Weg, der jetzt schmaler und steiler wird und schließlich in die erste „berühmte“ Klettersteigpassage mündet. Daher ist es am Wegabzweig auf jeden Fall sinnvoll, Helm, Gurt und Klettersteigset anzulegen. Denn die „Leiter“ und das „Brett“ stellen die ersten wirklichen technischen Schwierigkeiten dar, können aber mit der entsprechenden Ausrüstung sowie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit aufgrund ausreichender Stahlbefestigungen im Fels gut passiert werden.

Nach ein paar kurzen Kletterstellen legt sich das Gelände wieder etwas zurück und Du gelangst auf den „Grünen Buckel“. Sofern man das nicht schon vorher gemacht hat, bietet es sich an, hier eine Brotzeitpause einzulegen. Man hat einen herrlichen Blick zurück ins Höllental in Richtung Osten, kann aber auch schon den Höllentalferner erblicken, der einem mit seinem verbliebenen Gletschereis schon freudig in Empfang nehmen möchte. Der alpine Steig bis zum Ferner ist sehr schottrig und teilweise mühsam zu gehen. Immer leicht ansteigend nähert man sich dem Höllentalferner, der am Anfang noch recht flach verläuft und sich dann zunehmend aufsteilt.

Am Anfang der Hauptsaison, also etwa im Juni/Juli, ist der Gletscher noch mit verfestigtem Altschnee – dem sogenannten Firn – bedeckt und kann dadurch recht unkompliziert überwunden werden. Sobald diese Firnauflage im Laufe des Tages aufweicht oder durch nächtliche warme Temperaturen nicht richtig abstrahlt, ist ein Gletscherseil sinnvoll, um einen Spaltensturz zu verhindern.

Gegen Ende der Saison herrschen oft apere Verhältnisse am Höllentalferner. Das bedeutet, dass keine Altschneeauflage mehr auf dem Gletscher vorhanden ist. Daher werden Steigeisen und eine grundlegende Gehtechnik damit unumgänglich. Obwohl das Seil auf keinen Fall zuhause gelassen werden darf, sollte bei blanken Eisverhältnissen in privaten Gruppen ohne Bergführer auf ein Gehen in Seilschaft verzichtet werden. Der Grund hierfür ist, dass die Spalten deutlich sichtbar sind und man diese problemlos umgehen kann. Geht man jedoch als Seilschaft und ein Tourenpartner stürzt, ist die Mitreißgefahr extrem groß.

Trotzdem darf, wie schon erwähnt, das Seil nicht im Rucksack fehlen, da es zum einen notwendig wird, wenn es wirklich einmal zu einem Spaltensturz kommt. Zum anderen ist es – abhängig von der Situation an der Randkluft – dort zum Sichern sehr hilfreich. Wer diese Grundsätze beachtet und nicht das erste Mal im alpinen Gelände auf Tour unterwegs ist, kann die Tour durchs Höllental sicher in Angriff nehmen.

Die sagenumwobene Randkluft – also der Übergang vom Gletscher in den oberen Klettersteig – kann unabhängig von der Jahreszeit immer eine Problemstelle sein. Oftmals ist Anfang der Saison eine stabile Schneebrücke vorhanden, die begangen werden kann. Zum Ende der Saison kann die Schneebrücke einstürzen. Dann ist eine bis zu 1,5 Meter breite und über 30m tiefe Spalte zu überwinden. Dazwischen variieren die Verhältnisse an der Randkluft von relativ leicht bis hin zu extrem schwer. Wer an dieser Stelle bereits mit seinen Kräften am Ende ist, dem empfehlen wir eindringlich, hier umzukehren.

Höllentalferner - Höllental Gletscher
Randkluft im Höllental
Klettersteig im Höllental

Länge / Gehzeit

Früher Start und mäßiges Gehtempo führt zum Gipfelkreuz!

Die Leiter im Höllental
Nach dem grünen Buckl wird es steinig
Auf dem Höllentalferner bei besten Bedingungen
Hinsichtlich der reinen Kilometer- und Höhenmeterleistung müssen die Höllental-Aspiranten mit gut 12 Kilometern Wegstrecke und einem Höhenunterschied von 2200 Höhenmetern rechnen. Für sich genommen schon keine geringen Zahlen, in der Kombination mit Klettersteig und Gletscher aber durchaus respekteinflößend und so in Deutschland auch kein zweites Mal zu finden. Die dafür benötigte Gehzeit variiert sehr stark und hängt natürlich von der persönlichen Fitness und dem Können im Klettersteig ab. Während mancher Bergführer ohne große Mühe die 3-Stunden-Marke unterschreitet, benötigen schnelle Gruppen zwischen 5 und 6 Stunden, die meisten Bergsteiger aber eher zwischen 7 und 10 Stunden. Schließlich will man das Ganze auch genießen, wohlverdiente Pausen zur Stärkung einlegen und auch das ein oder andere Foto schießen. Keinesfalls sollte man die Tour aber mit einem bestimmten Zeitlimit, das man unterbieten will, angehen. Wenn einem gegen Mitte/ Ende der Tour die Kraft ausgeht, befindet man sich in den schwierigsten Abschnitten der Tour. Ein Umdrehen ist fast nicht möglich, da an stark frequentierten Tagen (z.B. am Wochenende) hunderte Menschen diese Route wählen und ein Abstieg über die schwierigen Klettersteigpassagen somit nahezu unmöglich wird. Besser wählt man also einen sehr frühen Start in Hammersbach oder übernachtet gleich in der Höllentalangerhütte, geht die Tour bedacht und in mäßigem Tempo an und hebt sich seine Energie für die schwierigen Passagen auf, die entlang der Strecke zur Genüge auf einen warten.

Anforderung

„… wer sich selbst etwas vormacht, wird vom Höllental verschluckt!“

Nahezu täglich werden wir gefragt, welche Anforderungen die Route durch das Höllental denn nun an den Bergsteiger stellt und ob der- oder diejenige in der Lage sei, diese Tour zu bewältigen. Dies ist leider nur sehr schwer zu beantworten, bzw. richtig einzuschätzen. Wenn es einem selbst schon schwerfällt, sich richtig zu bewerten, wie soll es uns dann möglich sein, eine sichere Aussage für den Einzelnen zu treffen, ohne ihn jemals gesehen zu haben? Jeder Mensch ist anders und während eine bestimmte Herausforderung den einen nur müde lächeln lässt, stellt sie für den anderen vielleicht schon eine unüberwindliche Hürde dar. Die folgenden Angaben sollen Dir aber helfen, Dich hinsichtlich Deines eigenen Könnens besser einstufen zu können:

Die Tour durch das Höllental auf die Zugspitze hat einen hohen Gesamtanspruch. Sowohl die Gesamtlänge als auch die zu bewältigenden Höhenmeter sind eine tagesfüllende Unternehmung, die andere häufig begangene Tagestouren in den Schatten stellt. Hinzu kommt, dass die Tour vielfältige Charakteristika aufweist: Bergwandern, Klettersteig, Gletscherbegehung. Daher solltest Du die Tour keinesfalls unterschätzen! Neben absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, benötigst Du eine sehr gute Kondition für 7-9h Aufstieg und 2200 Höhenmeterdifferenz.

Dies bedeutet, dass Du das Bergsteigen im steilen Gelände auf jeden Fall gewohnt sein solltest. Die Muskulatur wird dabei auf besondere Weise beansprucht, weshalb einfaches Joggen im flachen Gelände oft nicht ausreicht, um sich spezifisch auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten. Auch benötigst Du im Klettersteig ausreichend Oberkörper- und Armkraft, weshalb die Tour durchaus als Ganzkörpertraining angesehen werden kann. Des Weiteren solltest Du in jedem Fall alpine Erfahrung besitzen und auch Klettersteige sowie Gletscher schon begangen haben. Auch wenn man immer öfter hört, dass sich Leute ohne entsprechende Kenntnisse auf diese Tour begeben, raten wir dringend davon ab.

Dies aber nicht nur, weil man sich selbst und andere unnötigen Gefahren aussetzt.
Man sollte ganz einfach genügend Respekt vor der Natur und dem Berg mitbringen, um sich selbst richtig einzustufen, die passende Tour für das eigene Können zu wählen und sich dann entsprechend darauf vorzubereiten. Auch wenn die Medien heutzutage ein anderes Bild vermitteln, sind die Berge kein Abenteuerspielplatz, auf dem man sich nach Lust und Laune ausprobieren kann und bei Nichtgelingen einfach den Platz wieder verlässt. Die zunehmende Zahl von – leider oft eigentlich unnötigen – Bergwachteinsätzen spricht hier eine klare Sprache.

Besser ist man also mit Herz und Verstand auf einer fordernden aber nicht überfordernden Tour unterwegs, kann diese genießen und sich dabei schon Gedanken machen, die nächstschwierigere Tour zu planen und irgendwann in die Tat umzusetzen.
Solltest Du Dir nach wie vor unsicher sein, was das persönliche Können betrifft, solltest Du diese Tour nur mit Bergführer unternehmen. Dieser ist allerdings kein Garant dafür, dass Du die Tour dann auch mit Spaß bewältigst. Die körperlichen Anforderungen bleiben auch mit Bergführer bestehen, genauso wie Du bereits alpine Erfahrung mitbringen solltest, um diese Tour erfolgreich zu meistern.
Wer sich also schwer mit der Einschätzung seiner persönlichen Fähigkeiten tut, dem können wir eine „Vorbereitungstour“ für die Höllental-Tour ans Herz legen, bei der sich gut feststellen lässt, wo man konditionell gerade steht und welche Schwierigkeiten einen im unbefestigten und felsdurchsetzten Berggelände erwarten. Nähere Informationen zur Tour und die zur Verfügung stehenden Termine findest Du hier:

https://www.alpinschule-garmisch.de/Vorbereitung-Training-Zugspitze-Hoellental

Klettersteig an der Zugspitze
Klettersteigführung auf die Zugspitze durch das Höllental
Mit Klettersteigset auf die Zugspitze
Höllentalgletscher stark zerklüftet
Schnee im Sommer an der Zugspitze

Ausrüstung

Wichtig bei jeder Bergtour – die richtige Ausrüstung!

Ausrüstung Zugspitze über das Höllental
Klettersteigset Gurt Helm
Mit Bergführer auf die Zugspitze

Wie schon erwähnt, handelt es sich bei der Tour durch das Höllental auf die Zugspitze um eine alpine Bergtour mit Hochtourencharakter, weshalb auch die Ausrüstung entsprechend dafür ausgelegt sein muss. Entscheidend ist hier insbesondere das richtige Schuhwerk und die entsprechende Sicherheitsausrüstung. Die passenden Bergschuhe müssen den Fuß zum einen ausreichend stabilisieren, um im Klettersteiggelände sicheren Halt zu geben. Zum anderen sollten sie mindestens bedingt steigeisenfest sein und genügend Komfort für eine tagesfüllende Gehstrecke bieten. Gut eingelaufene Bergschuhe – jedoch aufgrund von Gefahr der Sohlenablösung nicht älter als 6-8 Jahre – sind daher also Pflicht. Darüber hinaus müssen die Bergschuhe mindestens bedingt steigeisenfähig sein, um den Gletscher entsprechend sicher passieren zu können. Wir empfehlen daher, mindestens Bergschuhe der Kategorie B, besser noch aus der Kategorie B/C zu verwenden. Eine Übersicht zu den verschiedenen Schuhkategorien findest Du hier:

Auswahl des richtigen Schuhwerks

Neben den Schuhen empfehlen wir in jedem Fall noch die passende Klettersteigausrüstung, bestehend aus Klettergurt, Klettersteigset mit Bandfalldämpfer sowie einen Kletterhelm. Letzterer ist insbesondere in den Sommermonaten aufgrund der starken Frequentierung und der entsprechenden Steinschlaggefahr aus unserer Sicht unerlässlich. Auch ein Gletscherseil – sowie das Wissen zum richtigen Umgang damit – sollte in jeder Gruppe dabei sein.

Im Folgenden findest Du noch eine kurze Übersicht zu der von uns empfohlenen Ausrüstung, die jedoch nach persönlichem Empfinden erweitert oder eingeschränkt werden kann.
Solltest Du Dich für eine geführte Tour bei uns entscheiden, erhältst Du rechtzeitig vor Deinem Termin noch eine Ausrüstungs-Checkliste mit allen wichtigen Details.

  • Leichter Tagesrucksack (ca. 30-35 Liter)
  • Bergschuhe der Kategorie B, B/C oder C
  • Funktionelle Kleidung und Wechselkleidung
  • Wärmeschicht, Handschuhe, Mütze
  • Klettersteigset
  • Klettergurt
  • Kletterhelm
  • Steigeisen
  • ggf. Seil und Eispickel für Gletscherbegehung


Hiermit solltest Du für den Anstieg auf Deutschlands höchsten Berg gut gerüstet sein.
Wenn Du allerdings bei der Alpinschule Garmisch eine Führung buchst, stellen wir Dir die nötige Sicherheitsausrüstung für die Tour kostenlos zur Verfügung.
Falls Du Dir aber den ein oder anderen Ausrüstungsgegenstand selbst zulegen möchtest, wirst Du bei unserem Ausrüstungspartner sicherlich fündig:
https://www.alpinsport-basis.de/

Beste Jahreszeit

Auf die Zugspitze durch das Höllental – von Juni bis Oktober sinnvoll machbar!

Grundsätzlich ist die Durchführbarkeit der Tour abhängig von den Schneemengen, die im Winter gefallen sind und den Temperaturen im Frühjahr. Meist ist die Tour aber ab Mitte Juni schon gut möglich, sofern die Klamm von den Schneemassen befreit wurde und keine weitere Gefahr von oben mehr zu erwarten ist. Nach schneereichen Wintern kann das aber auch schon einmal länger dauern. Wir raten dringend von einer Begehung der Tour ab, solange das Höllental nicht freigegeben ist, es herrscht dann Lebensgefahr.

Die besten Monate sind ab Mitte Juni der Juli, der August und mitunter auch noch der September, wobei hier der Gletscher oft schon blank ist und die Schwierigkeit somit etwas höher einzustufen ist. Doch auch im Oktober ist die Tour – wieder je nach Verhältnissen und Temperaturen – noch gut möglich. Schnee im oberen Klettersteig ist dann aber keine Seltenheit mehr, sondern gehört eher zur Regel.

Auf jeden Fall sollte man zu absolut jeder Jahreszeit mit Kälte- und Schneeeinbrüchen rechnen, auch im Juli & August. Adäquater Wärmeschutz ist daher ausnahmslos mitzuführen, da er im Notfall lebensrettend sein kann. Des Weiteren sollte die Tour nur bei guten und stabilen Wetterverhältnissen in Angriff genommen werden, da man im Sommer die heranziehenden Gewitter erst sehr spät sehen kann. Wer im oberen Klettersteig von einem Gewitter mit Starkregen und Blitzschlag überrascht wird, schwebt in erheblicher Lebensgefahr und hat im schlimmsten Fall keine Möglichkeit, sich rasch in Sicherheit zu bringen.

Neben einer strukturierten und zuverlässigen Vorbereitung auf die Tour inkl. Wettercheck gilt es daher auch am Tourtag selbst, das Wetter im Auge zu behalten, um bei drohender Wetterverschlechterung entsprechend reagieren und zur Not rechtzeitig umdrehen zu können. Wer sich also hinsichtlich der Wetterveränderung und der damit zusammenhängenden Beurteilung nicht sicher ist, sollte die Tour nur in Begleitung eines Bergführers unternehmen.

Wintereinbruch im Sommer an der Zugspitze
Inversionslage im Herbst an der Zugspitze
Gipfel der Zugspitze im Schnee

Bergbahnen & Hütten

Höllentalangerhütte und Zugspitzbahn helfen Dir bei Deinem Abenteuer!

Höllentalangerhütte - Mit Bergführer auf die Zugspitze
Höllentaleingangshütte - Mit Bergführer auf die Zugspitze
Zugspitze übers Höllental - Bahnfahrt ins Tal

Für viele Bergsteiger ist es eine beliebte Variante, die Tour auf 2 Tage aufzuteilen und dabei am ersten Tag auf der Höllentalangerhütte zu übernachten. Die Höllentalangerhütte ist bei dieser Tour auch die einzige Hütte mit Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Selbstverständlich liegt auch noch die Höllentaleingangshütte auf dem Weg, jedoch passiert man diese aufgrund des frühen Starts in der Regel nicht zu den Öffnungszeiten, wenn man die Tour in einem Tag begehen möchte.

Ist man einmal am Gipfel angekommen, steht einem noch das Münchner Haus als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung, falls man mit dem Gedanken spielt, am nächsten Tag auch per pedes wieder ins Tal zu gelangen.Keinesfalls sollte man das Münchner Haus jedoch mit einem Hotel verwechseln. Wie auf der Website auch offen kommuniziert, sind lediglich Zimmerlager und nur der nötigste Komfort vorhanden. Es gibt kein Trinkwasser, keinen Waschraum und keinen Trockenraum. Das Münchner Haus dient somit vorrangig als Anlaufpunkt für in Not geratene Bergsteiger oder auch als Stützpunkt für solche, die am nächsten Tag sehr früh starten wollen, beispielsweise um die Tour über den Jubiläumsgrat zur Alpspitze in Angriff zu nehmen. Die Anforderungen für diese Tour sind aber nochmals um ein Vielfaches höher als auf der Höllental-Tour, weshalb wir eine Überschreitung nur sehr erfahrenen Alpinisten empfehlen und auch diesen zu einem Bergführer raten:

https://www.alpinschule-garmisch.de/Fuehrungstour-Jubilaeumsgrad-als-Tagestour

Um schließlich vom Gipfel wieder ins Tal zu gelangen, stehen dem Bergsteiger drei Bergbahnen zur Verfügung. Entweder schwebt man auf der bayerischen Seite mit der neu gebauten Eibsee-Seilbahn in gut 10min zum Eibsee oder nutzt die Gletscherbahn, um auf das Zugspitzplatt zu gelangen und von dort mit der historischen Zahnradbahn gemächlich über Eibsee, Grainau, Hammersbach und Kreuzeck bis nach Garmisch-Partenkirchen zu gelangen. Bis man bei dieser Variante am Eibsee angekommen ist, muss man aber mindestens eine Stunde vom Gipfel aus rechnen, sollte sich diese Zeit also einplanen. Dafür kann man am Platt Richtung Gletscher wandern oder die Kapelle „Maria Heimsuchung“ erkunden. Diese kleine Kapelle ist Deutschlands höchstgelegenes Gotteshaus, seit Oktober 1981 finden dort Gottesdienste statt. Sogar heiraten kann man dort. Gleich daneben befindet sich ein kurzer Steig, der zum „MinispiX“ führt. Diese kleine Aussichtsplattform ist eine Kopie vom größeren „AlpspiX“, der sich am Osterfelderkopf befindet. Atemberaubende Weitsicht ist bei gutem Wetter garantiert.
Die dritte Möglichkeit vom Gipfel ins Tal zu gelangen, ist schließlich die Nutzung der Ehrwalder Zugspitzbahn auf der österreichischen Seite der Zugspitze. Mit ihr gelangt man in ebenfalls ca. 10min nach Ehrwald, befindet sich dann aber eben im Nachbarland Österreich.
Ganz gleich für welche Abstiegsvariante man sich auch entscheidet, die Besteigung des höchsten Bergs Deutschlands über das atemberaubende Höllental wird sich für immer ins Gedächtnis einbrennen. Wir wünschen Dir schon jetzt viel Vorfreude auf Deine Tour und stehen Dir bei weiteren Fragen gerne zur Seite.

Deine Bergführer der Alpinschule Garmisch

Mit Bergführer über das Höllental auf die Zugspitze

Mit den lokalen Bergführer-Profis aus Garmisch und der richtigen Ausrüstung auf den höchsten Gipfel Deutschlands!
Um alle Termine der Alpinschule Garmisch für die Führungen einsehen und direkt buchen zu können, klicke einfach auf den Buchen-Button.

Unsere Ausrüstungspartner